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Sieben Tage. Acht Bundesländer.

Im Sommer 2013 jährt sich  die Gründung der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft zum nunmehr einhundertsten Mal.  Eine Vielzahl von Feierlichkeiten  auf lokaler wie regionaler Ebene sollen das Näherrücken des eigentlichen Stichtags des 19. Oktober 2013 flankieren.
An diesem Tag werden sich Abordnungen aus dem gesamten Bundesgebiet in Berlin einfinden, um zuletzt innerhalb der Stadt und auf der Spree in Form eines aus 200 Booten der DLRG bestehenden Korsos die Feierlichkeiten zu begehen.
Zugleich soll diese willkommene Möglichkeit dafür genutzt werden, auf Besorgnis erregende Entwicklungen außerhalb Süddeutschlands hinzuweisen: Die grassierende Welle von Freibad-Schließungen und deren negative Rückwirkungen auf eine grundständige Schwimmausbildung in jungen Jahren.


Eine besondere Unternehmung.
Eines jener Boote und eine der Abordnungen wird aus Baden-Württemberg, genauer der kleinen Stadt Gundelsheim am Neckar, entstammen.
Einzigartig dabei ist, dass unsere Ortsgruppe eine der denkbar längsten Strecken bis in die Hauptstadt der Republik ausschließlich zu Wasser zurücklegen werden wird. Ein spannendes Unternehmen, das sich über einen Zeitraum von mehr als einer Woche erstrecken wird.Ein Unternehmen, das die Beteiligten an ihre Grenzen führen wird.

Die Reise in Worten und Bildern

Tag 1: Von Gundelsheim nach Mainz

Gundelsheim am Lauer, halb Acht in der Früh. Die wochenlange Planung und Vorbereitung für die Fahrt standen spätestens jetzt, mit dem Fahrtbeginn, auf dem fortwährenden Prüfstand. Mit Andreas, Sascha und Josef machte sich der erste Dreiertrupp auf dem Neckar auf in Richtung Ziel, in Richtung Heidelberg. Ganze 9 Schleusen lagen allein während des ersten Streckenabschnitts an diesem Tag allein vor uns. Noch befand man sich in bekannten Gefilden, sodass eine Verständigung mit den jeweiligen Wärtern bereits im Vorfeld erfolgt war. Und dennoch kostete jeder einzelne Schleusenvorgang Zeit. Kostbare Zeit. Die malerische Landschaft (bei verhaltenem Wetter) und das noch satte Röhren des Außenborders musste den Dreien vorerst Lohn genug sein. Sanft lächelnd wurde die Technik an Bord in Beschlag, der erste Kaffee an Bord des Bootes gebraut, bei den beruhigenden Klängen des ebenfalls mitgeführten Radios.

Mit zeitlichem Abstand machte sich auch die zweite Dreiertruppe auf den Straßen durch die Neckartäler auf. Jürgen, Florian und Chris in Begleitung durch die beiden Hundedamen Lucy und Mira. Ziel war Heidelberg, auf dessen Höhe man die erste Rotation, den ersten Besatzungswechsel zu vollziehen gedachte.

Nach erfolgter Rückmeldung per Telefon wurden am Flussufer die nötigen Vorbereitungen für den Wechsel getroffen. Notwendige Habseligkeiten, Technik und Verpflegung bereit gelegt und die Bekleidungszeremonie eröffnet. Zur Erklärung: Noch am selben Morgen, waren die bereits lang ersehnten Schwimmwesten eingetroffen – für unsere beiden vierbeinigen Begleiter. Die neonfarbenen Westen sorgten bei diesen beiden nur für kurze Zeit für Irritationen. Die zweite Dreiergruppe, nun ergänzt, durch die zuerst noch leicht verdutzte Lucy, sollten den zweiten Streckenabschnitt absolvieren.

Anders als auf dem Streckenabschnitt zuvor konnte die ›Schwabenstolz‹ nun zeigen, was in ihr steckte. Der Wechsel erfolgte später als gedacht, gegen halb vier. Ein großer Teil der Tagesetappe lag noch vor uns. Eine Nachtfahrt in endgültig unbekannten Gewässern wollte vermieden, ein vereinbarter Termin mit der Mainzer Tagespresse wahrgenommen werden. Die Städte flogen nur so an uns vorbei, Worms und das Hagendenkmal winkte, und der Sitzeplatz im Innern der Kajüte verwandelte sich im Nu zum fortwährenden Schleudersitz. Gute Voraussetzungen um Flusskilometer nach Mainz gut zu machen. Weniger gute um die gut gemeinte Wegzehrung in Form von Sahnetorte zu verzehren oder eine Kommunikation mit der Außenwelt. Die Temperatur fiel mit dem Untergang der Sonne.

Angekommen in Mainz stand einer herzlichen Aufnahme durch die Ortsgruppe vor Ort nichts mehr im Wege. Die Fahrt und der Bezug des Nachtquartiers erfolgt im Nu. Unser siebtes Mitglied Swen traf zeitnah zu der mittlerweile georderten Pizza ein, sodass einem geruhsamen Ausklang bei einem Glas mit unseren Gastgebern nichts mehr im Wege stand.

 

Tag 2: Von Mainz nach Köln (zum Kölner Dom)

Nach letzten Wartungsarbeiten, dem Betanken und der obligatorischen Verabschiedung durch unsere Gastgeber, setzten wir das Banner, starteten den Motor und begaben uns in die Hände des Rheins.

›Wir‹ meinte an diesem Morgen Jürgen, Florian, Chris und nicht zuletzt Swen. Als Spross einer alten Schifferfamilie fand insbesonders Letzterer großen Gefallen an dem Brausen über den Fluss, vorbei an Berufsschifffahrt und imponierender Landschaft.

Man hatte uns am Abend zuvor über Unwegsamkeiten der Strecke gewarnt, ausgestattet mit GPS und spezieller Software zur Navigation auf dem Wasser harrten wir der Dinge, die da kamen.

Eine aufregende Tagesetappe, ganz im Zeichen der Romantik lag vor uns: Der Rhein, samt einer Vielzahl von wagemütig in die Flußtäler gebauten Burgen und Schlößer, der Mäuseturm von Bingen, das Deutsche Eck und schließlich, natürlich, Köln selbst. Die Schleusen lagen hinter, eine freie Fahrt vor uns.

Eine entsprechende Durchschnittsgeschwindigkeit verhinderte vorerst den Einsatz des Wasserkochers und die Aufnahme eines warmen Getränkes an jenem frischen Morgen, entschädigt wurden wir durch den Rhein selbst.

Dann kamen sie: Zu dem Mäandern des Rheins gesellte sich alsbald die angekündigten Verjüngungen. Wir passierten Rheininsel um Rheininsel, bis sie schließlich vor uns lag: Loreley bei Sankt Goarshausen.

Kulturerbe, beliebter Anziehungspunkte für Touristen, Dichter und Träumer bis heute. Weniger beliebt bei der Schifffahrt. Den ganzen Morgen hinweg hatten wir Transport- und Touristenschiffe passiert. Ausgerechnet an dieser Stelle fehlte diese Möglichkeit an Orientierung. Nur wir »Schiffer im kleinen Schiffe«, allein auf schmaler Flur.

Koblenz vor uns und damit das Deutsche Eck. Seines zeichens eine künstlich aufgeschüttete Landzunge an der Mündung der Mosel in den Rhein, samt monumentalen Reiterstandbild, der Kaiserzeit entstammend.

Ein weiteres Highlight stand uns an diesem Mittag noch bevor. Der stets wache Blick auf das GPS hatte uns verraten, dass in unmittelbarer Nähe ein Yachthafen vor uns lag. Samt Wassertankstelle und Möglichkeit zur Rast, Einkehr und Übergabe des Boots. Nach ausreichender Stärkung und ungewohnt warmen Temperaturen, die gefährlich zum weiteren Verweilen einluden ging es dennoch weiter.

Swen verharrte eisern an Bord der Schwabenstolz, Andreas, Josef und Sascha stießen zu ihm und der Rest vor uns machte Kilometer auf den Straßen nach Köln gut. Ziel zu Land waren die Poller Wiesen in Köln Polln, Ziel zu Wasser ein Rheinauhafen, unterhalb des Stollwerck-Schokoladenmuseums. Ein gutes Zeichen.

Während sich die Schwabenstolz über Andernach und Bonn dem genannten Ziel näherte wurden wir derweil von Petra und Ute, samt Mündel, in der Wachstation vor Ort in Empfang genommen. Vor uns riesige Flächen an Grün und der Rhein, gegenüber, geradezu lockend nah (mehr dazu später) der Dom. Gut beheizte Räumlichkeiten, eine frisch gebrühte Kanne Kaffee und natürlich der Charme des Empfangskomitees liesen die Herzen höher schlagen, sodass die Zeit bis zur Ankunft des Boots verflog.

Für den Abend war die fast zwangsläufige Einkehr in einer der vielen Brauhäuser in unmittelbarer Nähe vorgesehen. Wie schon am Abend zuvor, traf die personelle Verstärkung zeitlich passend zu dem ein oder anderen Glas Kölsch ein. Hier: Theo und seine Zwillingsschwester, die als Anwohnerin über ausgezeichnete Ortskenntnisse verfügte.

Im Laufe des Abends wurden nun zweierlei Pläne geschmiedet. Zum einen durch Theo, der vom allgegenwärtigen Reisefieber (die Grippewelle innerhalb der Gruppe setzt erst den Tag darauf ein) angesteckt wurde. Der Verweis auf das mitgeführte, zweite Boot wirkte wie geplant, als Lockmittel, sodass am Ende des Abends zu dem ursprünglich kurzen Intermezzo Theos seine Zusage zur Fahrt durch Berlin kam.

Auch Josef war derweil ins Grübeln geraten, auch ihn hatte die Passion übermannt. Nach der Rückkehr zur Unterkunft machte er sich, gemeinsam mit Mira und Kameratasche auf zur Erkundung des scheinbar so nahe gelegenen Doms und der Kölner Innenstadt.

 

Tag 3: Von Köln in Richtung Datteln, nach Datteln

Der Reiz einer solchen Unternehmung, wie der unseren, lag auch in der Ungewissheit begründet, der wir entgegen fuhren. Eine angemessene Reaktion erschien hier oftmals entscheidender als alle Planung, die im Vorfeld erfolgen konnte.

Die Berichterstattung zu den Schleusenstreiks im Vorfeld der Fahrt hatten wir (natürlich) aufmerksam verfolgt. Das Risiko selbst durch einen solchen aufgehalten zu werden zwangsläufig witzelnd-nervös abgetan – bis zu diesem Tag.

Die Besatzung sollte heute vorwiegend aus den Nachgereisten Theo und Swen bestehen, ergänzt durch Chris. Pünktlich mit dem ersten fahrbaren Licht des Tags machten sich diese Drei also von Köln auf in Richtung Datteln. Wir anderen nahmen derweil wieder den Landweg.

Die einzige Eintrübung dieses noch jungen Tages schien zunächst die des Wetters zu sein. Ein grauer Schleier hing über Köln, Düsseldorf und Duisburg.

Die erste unerfreuliche Nachricht des Tages ereilte die Fahrer des Begleittrosses in Datteln. Der obligatorische, rein formelle Anruf zur Vorwarnung der Ortsgruppe hätte für diese kaum überraschender sein können. Trotz aller Belastungen an diesem Tag und dem zuvor hätte die Reaktion Detlefs kaum erfreulicher sein können. Mit einer Vorlaufzeit von rund zwei Stunden organisierte er im Handumdrehen die ach so benötigte, idyllisch gelegene, Übernachtungsstätte.

Die zweite (und dritte) Hiobs-Botschaft ereilte die Besatzung der Schwabenstolz zuerst . Die erwünschte, die geplante Einfahrt in den Rhein-Herne-Kanal blieb ihnen auf unbestimmte Zeit verwehrt. Zunächst fassungslos, erfolgte die Aufklärung: Schleusenstreik. Als Alternative an dieser Stelle die Fahrt über die Schleuse Wesel und den Wesel-Datteln-Kanal. Wie sich zeigen sollte, ein Umweg ins Nirgendwo.

Ein Rückstau von rund 30 Schiffen der Berufsschifffahrt kündigte bereits von Weitem Unheil an. Auch die Schleuse Wesel stand still. Nicht aufgrund eines Streiks, sondern durch technische Probleme. Das Ergebnis war das selbe. Auch hier blieb der Schwabenstolz die Weiterfahrt bis auf unbestimmte Zeit verwehrt.

Nachdem man von böswilligen Verschwörungstheorien vorerst verworfen hatten, kamen wir aus unsere letzte Alternative zurück. Kurzentschlossen warfen wir den Einsatztransit, samt Trailer, und zwei Fahrern in die Waagschale und in Richtung Wesel. Zur Überwindung der Schleuse erschien uns ein zweifaches Slippen an diesem Tag als letzter Ausweg.

Jürgen, Florian und Josef besorgten derweil die persönliche Kontaktaufnahme zu den Kameraden aus Datteln und die Sichtung des Geländes. Wieder gelegen in unmittelbarer Nähe zum Kanal. Wieder umringt von Grün. Und hier wenige Kilometer weiter nördlich zum ersten Mal bei Sonnenschein. Detlef führte uns durch die Quartiere für die Nacht, alsbald trafen weitere Kameraden von Ort ein, die an diesem Tage einmal mehr eine Sportveranstaltung vor Ort betreut hatten. Auch diesen wurde jeweils eine Flasche des mitgeführten Weines überreicht, der sich im Laufe der Fahrt als universelles Verständigungsmittel erwiesen hatte und noch erweisen sollte. Dem schloß sich die fast schon obligatorische Besichtigung der imposanten Fahrzeughalle gegenüber an, sodass zumindest wir drei voll auf unsere Kosten kamen. 

Nachdem Swen und Theo, wie vereinbart, in Wanne-Eickel abgesetzt worden waren, wo diese die vorläufige Rückreise in die Normalität antraten, waren die Vorbereitungen in Datteln bereits weit gediehen. Als letztes Unternehmen an diesem Tag stand der wiedervereinten Rumpftruppe ein gewagtes an: Das Abendessen.

 

Tag 4: Von Datteln nach Bohmte

Der Morgen des vierten Tages in Datteln. Das Ziel des Tages hieß Bohmte.

Die Schwabenstolz befand sich ausnahmsweise in Rufweite, lediglich einen kurzen Fussmarsch entfernt. Nachdem Swen und Theo am Tag zuvor abgereist war, Andreas sich die erste Erkältung der Fahrt zugezogen hatte, verblieb die Bootsführung während beider Tagesstreckenabschnitte bei Jürgen.

Der Tag zuvor hatte einen ersten Vorgeschmack darauf gegeben, was uns für die kommende Zeit noch bevorstehen sollte: Kanalfahrt und Entschleunigung. Der Kontrast zu den Fahrten auf dem Rhein hätte kaum deutlicher ausfallen können, neben die Entschleunigung trat der Umstand einer übersichtlichen, da geradlinigen Kanalführung, und eine vergleichsweise einheitliche Uferansicht.

Auffällig war die Bebauung des Ufers, soweit einsehbar. In unmittelbarer Nähe, zum Teil tiefer gelegen. Diese offenbarte einen scheinbaren Mangel an Tücken des Gewässers, des künstlich angelegten Kanals. Hochwasser schien diesen Landstrichen unbekannt. Ein Schiff- oder gar Bootsverkehr der Vielzahl an Enten auf dem Kanal.

Wir passierten Brücke um Brücke, paralysierten Entenschwarm um Entenschwarm, vollzogen – diesmal erfolgreich – die nächste Schleusung und den teilweisen Austausch der Besatzung. Bohmte bzw. Bad Essen rückte immer näher.

Der kleine Trupp, der auf der Straße die Vorhut bildete war in der Zwischenzeit an seinem Ziel angelangt. Herzlich begrüßt, blieb doch keine Zeit für Stillstand, die Ortsgruppe vor Ort hatte sich etwas Besonderes einfallen lassen: Eine vorweggenommene Begrüßung der Schwabenstolz durch die OG Obere Hunte mitten auf dem Kanal. Die Kapazität der ›Werner‹ wurde voll ausgenutzt, Chris und Andreas fanden einen Platz neben der Bootsmannschaft, die durch Tobi ergänzt wurde – zu ihm gleich mehr.

Rund 15 Flusskilometer vor Bad Essen trafen die beiden Mannschaften aufeinander, freudig nahm Besatzung und Vierbeiner zu Notiz – auf beiden Booten. Lucy auf der Schwabenstolz, Tobi auf der Werner. Wie sich zeigen sollte, so lag einer der Schwerpunkte der Ortgsruppe bei der Arbeit mit und der Ausbildung von Rettungshunden, die bei der Ortung im Wasser und zu Land zum Einsatz kamen, wie uns Halterin Barbara später erläutern sollte.

Die verbliebene Strecke verging nun im Fluge, voller Freude auf die erste Begegnung auf dem Festland. Nachdem beide Boote in einem Jachthafen in Bad Essen vertäut waren begab man sich gemeinsam in die Unterkünfte im nahe gelegenen Bohmte. Dort angekommen schloß sich, als letzter offizieller Punkt der Tagesordnung, ein Termin mit der[Presse] an, den Roland und Matthias im Vorfeld arrangiert hatten.

Bei Kaffee und Kuchen bzw. einem gepflegten Napf Wasser ergab sich nun ausgiebige Gelegenheit zum gegenseitigen Beschnuppern. Eine Gelegenheit, die insbesonders Lucy und Tobi mit besonderer Begeisterung nach kamen.

Vielen Dank dafür!

 

Tag 5: Von Bohmte nach Hildesheim

Von Bohmte ging es am nächsten Morgen weiter in Richtung Hildesheim. Für den frühen Nachmittag hatten wir einen Zwischenstopp bei der Bundesgeschäftsstelle in Bad Nenndorf eingeplant. Die Fahrt an diesem Morgen, vorbei an Minden und der dortigen Flusskreuzung, verging flott. Andreas, Sascha und Josef trafen frühzeitig zu Land in Nenndorf ein und schloßen dort zum ersten Mal persönlich Bekanntschaft mit uns zum Teil bereits eingehend vertrauten Stimmen.

Derweil lagen wir zu Wasser ebenfalls gut in der Zeit, dass uns sogar ein kurzer Plausch mit der Wasserpolizei inmitten des Kanals möglich erschien. Doch dann: Abrupte Rauchentwicklung, rapide fallende Motorleistung bis hin zum Stillstand. Ohne Richtung trieben wir umher, lediglich der mittlerweile angeworfene Außenborder schien noch auf unserer Seite.

Hilfe nahte aus Nenndorf, in Form der ›Rettefix‹. Notdürftig wurden wir in Schlepp genommen, um auf diese Weise die wenigen verbliebenen Flusskilometer hinter uns zu bringen. Die Dauerbelastung der vergangenen Tage hatte ihren Tribut gefordert: Eine spröde Gummimuffe hatte sich förmlich aufgelöst und damit eine Kühlung unmöglich gemacht.

Kurzentschlossen wurde die Schwabenstolz aus dem Wasser auf den Trailer und von dort auf die Staße gebracht. Hildesheim war nicht mehr weit und mit ihm Unterkunft, weitläufiger ahrzeughalle und Werkbank. Lange nach der Abenddämmerung, und einem ausgiebigen Abstecher zum Baumarkt um die Ecke, erreichten wir schließlich Hildesheim, wo Uli und Veronika uns wohl gelaunt aufnahmen. Auf ein gelungenes und vor allem warmes Abendessen folgte der obligatorische Absacker, mit dem der Tag aber keinswegs beschloßen war. 

Tag 6: Von Hildesheim nach Magdeburg

Die Reparatur der Schwabenstolz stand nach wie voraus, die den Rest des Abends wie den Vormittag des Folgetags benötigen sollte. Andreas, Sascha und nicht zuletzt Uli war es zu verdanken, dass wir trotz einiger Verspätung doch noch Wasser sahen. Bei letzten Nachjustierungen vor Ort ging uns der Hafenmeister Manfred, zur Hand. Er, der uns eben noch den Weg gewiesen hatte, erwies sich nicht nur als als erfahrener Seemann, sondern in seiner Hilfsbereitschaft auch als Meister der Improvisation. Nach langen Überredungsversuchen nahm er final doch noch zumindest eine Flasche Wein im Empfang.

Jürgen, Sascha und Josef machten sich auf die Schwabenstolz auf dem Wasserweg nach Magedburg zu bringen. Die Fahrt auf der Straße und im Verbund währte nach den Stunden des Stillstands nicht lange. Nachdem wir uns zuletzt noch den Weg über das Magdeburger Kopfsteinpflaster gebahnt hatten, stand einem Bezug unseres Quartiers nichts mehr im Wege. Ausnahmsweise nicht bei einer Ortsgruppe der DLRG, sondern aus Platzgründen beim ortsansässigen Kanu-Club. Idyllisch gelegen wenn auch auf engstem Raume. Dieser Umstand gepaart mit dem Heizstrahler, als einzige Wärmequelle und der gerade einsetzende Erkältungswelle innerhalb der Gruppe versprach eine vergnügsame Nacht.

Diese näherte sich tatsächlich unaufhaltsam, sodass die Schwabenstolz zu weit fortgeschrittener Stunde immer noch nicht eingetroffen war. Aufklärung versprach ein Telefonat. Die Besatzung der Schwabenstolz hatte sich bis etwa 21:30 Uhr nach Magdeburg herangetastet. Zu weit fortgeschrittener Stunde hatte man noch einen Schleusenvorgang hinter sich bringen müssen.

Nicht nur die Lichtverhältnisse sorgten derweil für Besorgnis, sondern einmal mehr der Zustand des Motors: ‚Smoke on the water‘. Sichtlich gezeichnet trafen Jürgen, Sascha und Josef gegen etwa 23:30 Uhr an unserer Unterkunft ein. Ein langer Tag unter vielen.

Tag 7: Von Magdeburg nach Berlin

Die letzte Tagesetappe bis nach Berlin lag vor uns. Sechs lange und fordernde Tage hinter uns. Noch bevor an eine Weiterfahrt zu denken war, galt es an diesem Morgen einmal den Bootsmotor zu inspizieren, zudem waren über Nacht Stimmen laut geworden, die auf Einkehr in eine nahegelegene Apotheke pochten. Bei Tageslicht betrachtet, stellte sich heraus, dass die neu eingesetzte Gummimuffe gebrochen war und der Motorraum von der Fahrt am Abend zuvor abermals unter Wasser stand. Das Material hatte sich den Belastungen einer Bergfahrt bei starker Strömungen als nicht gewachsen erwiesen. Ein letzter Versuch den Kühlkreis zu schließen blieb unter diesen Umständen ohne Erfolg. Die Fahrt auf der Elbe, einmal mehr gegen die Strömung, verkam zur Belastungsprobe. Unsachgemäß entsorgte Autoreifen, Baumstümpfe und ähnliche Hindernisse sorgten für die nötige Abwechslung. Wenige Kilometer waren wir weit gekommen, die Strömung geriet immer reißerischer. Erneut geriet die Schwabenstolz zum Dampfbad, mit letzter Kraft erreichten wir das nahe Ufer. Drei Mann waren nötig, in Windeseile die Leinen am Ufer zu fixieren.

Spätstens nun war fachmänniche Hilfe nötig. Alsbald hatten wir eine Werft in der Nähe aufgetan. Dort versicherte man uns, dass die Reparatur-Arbeiten bis zum Mittag des Folgetages erledigt sein würden. Und so kam es. Schweren Herzens trennten wir uns für die Dauer eines Tages von der Schwabenstolz. Wir selbst machten uns im Konvoi zu Land auf, die letzten verbliebenen Kilometer nach Berlin hinter uns zu bringen. Denn es galt Sandra in Berlin aufzulesen und das Zelt am Wannsee aufzubauen. Am nächsten Tag zunächst einen Termin im Bundestag wahrzunehmen, danach den Rückweg anzutreten, um die Schwabenstolz in Magdeburg in Empfang zu nehmen, den Rück-Rückweg nach Berlin zu absolvieren, parallel Theo in aufzulesen, beide Boote zu Trailern, an der obligatorischen Bootsführerbesprechung teilzunehmen, um so und schlußendlich am Samstagmorgen doch noch einsatzbereit stehen zu können.

 

Tag 8: Berlin - Magdeburg - Berlin

Am Freitagmorgen ging es bereits früh von unserer nächtlichen Unterkunft am Wannsee aus die wenigen Kilometer ins nahe gelegene Berlin. Uns erwartete am Brandenburger Tor ein üppiges Frühstück, auf das uns Herr MdB Josip Yuratovic eingeladen hatte und dem wir im Folgenden bereitwillig und gerne Auskunft über den bisherigen Verlauf unserer Fahrt gaben. Während er sich im Anschluss auf direktem Weg zum Flughafen begab, übernahm sein Mitarbeiter Herr Menzel die Aufgabe uns eine kleine Führung durch den Bundestag zu geben. Blendend aufgelegt und um einige Informationen und Anekdoten reicher trennten sich daraufhin die Wege von Herrn Menzel, von Jürgen und Florian. Während die Letzteren den Weg nach Magdeburg auf sich nahmen, um dort die ‚Schwabenstolz‘ in Empfang zu nehmen, begaben sich die Verbliebenen auf eine kleine Tour durch Berlin. Zum Wiedersehen kam es einmal erst nach Einbruch der Dämmerung. Mittlerweile hatte sich auch Theo eingefunden. Entgegen der Planung im Vorfeld stand seit Köln die Idee im Raum, am bevorstehenden Korso nicht mit einem, sondern gleich mit zwei Booten teilzunehmen. Mit der mittlerweile wiederhergestellten ‚Schwabenstolz‘ und der als Ersatzboot mitgeführten ‚Albert Fischer‘. Die Nachmeldung hatte tadellos funktioniert, einzig das Slippen in Spandau und eine anschließende Fahrt bis zur gemeinsamen Anlagestelle am Strandbad stand noch aus. Pünktlich mit den letzten Lichtstrahlen machten wir uns daher zu einer rund einstündigen Fahrt auf. Nicht nur der Zeltplatz als nur eine von mehreren Übernachtungsmöglichkeiten für die Teilnehmer der Jubiläums hatte sich in der Zwischenzeit beachtlich gefüllt, auch der Verkehr auf Spree und See schwoll zunehmend an. Eine Szenerie erfüllt von Rot und Gelb (und zumindest Teilen von Orange), die doch nur einen kleinen Vorgeschmack von dem lieferte, was da noch kommen sollte.  Der Abend im Anschluss wurde für die meisten von uns noch ein langer, gegen 22:30 Uhr machte sich der Großteil der Mannschaft auf, zumindest ein kleineres Abendmahl zu sich zu nehmen. Fündig wurden wir schließlich erst in Berlin selbst. Das Klingeln der Wecker gegen 5:30 Uhr wirkte daher noch einen Tick unerbittlicher.

 

Berlin: Fahrt und Festakt

18. Oktober

Am Morgen werden wir von Herrn MdB Juratovic zu einem Frühstück im Bundestag begrüßt.

Einmal dort angekommen, und sicherlich ausreichend gestärkt, wird einer gemeinsamen Führung nichts mehr im Wege stehen.

Gegen Mittag werden wir gegebenenfalls in der Landesvertretung Baden-Württembergs essen. Für diesen Tag haben sich bereits weitere DLRG-Gruppen, aus benachbarten Regionen, vormerken lassen, sodass ein gemütliches Beisammensein garantiert scheint.


19. Oktober: Teil 1

Einer der Höhepunkte wird der Bootskorso am Nachmittag sein.

Unter dem Motto "Sicherheit für Kinder - gegen die Schließung von Schwimmbädern" wird auf dem Wasser der Spree stattfinden. Wir und die stolze Anzahl von 170 weiteren Boote der DLRG werden im Konvoi vom Wannsee (oder Spandau) zum Regierungsviertel fahren (ca. 28 Stromkilometer – von Spandau ca. 20 Stromkilometer).

Die Vorbereitungen für die Fahrt am Nachmittag, werden bereits frühen Morgen einsetzen.

19. Oktober: Teil 2

Parallel zu den Vorbereitungen des Bootskorsos, kann ab 11:00 Uhr ein offizieller Teil des Jubiläum in der Orangerie „Zeltstadt“ des Schloß Charlottenburgs begangen werden.

Unter der Moderation von Gabi Bauer, und musikalisch von dem Holzbläserquintet des Landespolizeiorchesters Brandenburg untermalt, bildet eine kurze Begrüßung durch den Präsidenten der DLRG Dr. Klaus Wilkens den Auftakt.

Diesem wird sich ein Gruß des Bundespräsidenten Joachim Gauck anschließen,  der als Schirmherr der DLRG auftritt.

Herr Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Huber wird zu Ehren des Jubiläums eine Festrede halten.

Ein Grußwort des ILS-Präsident Graham Ford (SLS Australia) wird diesen Teil des Programms abrunden.

DieseR offizielle Teil wird um ca. 13:00 Uhr, mit einem Spaziergang in Richtung des Ufers der Spree, endigen, um dort den Bootskorso in Empfang zu nehmen. Den Abschluss bildet eine Kundgebung eben dort. 

Programmheft zum Festakt und -abend

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Einhundert Jahre

Im Anfang war Binz

Die Anfänge der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft reichen bis in das Jahr 1913 zurück. Ein Schock war es und das tiefgreifende Bedürfnis Geschehnisse wie jene in Binz auf Rügen zukünftig unterbinden zu können. Hunderte Menschen hatten gespannt die Ankunft des Bäderdampfers Kronprinz Willhelm erwartet. Die beste Sicht für mehrere hundert Schaulustige versprach dabei der zur Landung vorgesehene Steg. Doch die Schaulust schlug um in Entsetzen. Der Steg war den Menschenmassen nicht gewachsen, diese auf die nachfolgenden Geschehnisse nicht gefasst. Siebzehn Menschen - darunter sieben Kinder - ertranken an diesem Tag inmitten des Sommers 1913.
Von den unzähligen Anwesenden und den Passagieren des Schiffes in unmittelbarer Nähe war kaum jemand dazu befähigt Hilfe oder gar Wiederbelebung zu leisten. Diese schmerzhaft vor Augen geführte Unzulänglichkeit erschien den Zeitgenossen schier unerträglich.
Die Gründung der DLRG bildet einen Kontrapunkt in jener bereits krisenhaften Zeit unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg. In Norddeutschland wurde also jener gemeinnützige Verein aus der Taufe gehoben, der sich in den kommenden bewegten Jahrzehnten stetig über die (Bundes-) Ländergrenzen hinaus entwickelte.
Gewachsene Strukturen, bei denen wir während unserer Fahrt durch 8 Länder dankend zurückgreifen können und werden.

Die DLRG heute

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft heute ist dennoch mehr als bloße Lebens-Rettungs-Gesellschaft in Reaktion auf Gefahrensituationen.
Bedeutender Teil der Arbeit ist die Prävention durch Vermittlung und Unterweisung in das Schwimmen und Baden, in Formen der Ersthilfe und nicht zuletzt eine sachgemäße Hilfe in Gefahrensituationen rund um das Element Wasser in all seinen Facetten. All dies geschieht unter dem Vorzeichen des regen Vereinslebens.

Ein junger Verein
Die DLRG ist in Hinblick auf ihre Mitgliederstrukturen ein ausgesprochen junger Verein. Einer der großen im Bereich des Freizeitsport, einer der größten im Bereich des gesellschaftlichen Engagements innerhalb der Bundesrepublik.
Die 556.697 Mitglieder bundesweit setzen sich prozentual zum Großteil aus jungen Mitgliederen in einem Alter bis einschließlich 27 Jahren zusammen.
Entsprechend gestaltet sich das Vereinsleben und das Angebot der DLRG an unsere Jüngsten, Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Vom Erstkontakt in Form des Schwimmanfängerkurses und dem Erwerb des allseits bekannten Seepferdchens bis hin zu höheren Weihen und dem Spezialistentum, den jeweils eigenen Interessen und Stärken entsprechend. Vergnügen und Verantwortung, Wettkampf und Kameradschaft gehen bei uns Hand in Hand.


Wahrnehmung in der Öffentlichkeit
Diesen Mitgliedern ist ein ehrenamtliches Engagement zu verdanken, das sich über das gesamte Jahr erstreckt. Ein Engagement überdies, das in der breiten Bevölkerung wahrgenommen wird. Und dies wohlwollend und wertschätzend.
Eine repräsentative Umfrage durch die FORSA aus dem Jahre 2007 macht dies offenbar. Befragt wurden 2.000 Personen ab einem Alter von 14 Jahren, die mittels systematischer Zufallsverfahren ermittelt worden waren.
Sowohl der Bekanntheitsgrad wie die allgemein positiven Konnotationen in Hinblick auf Wesen, Bedeutung und Wertigkeit der Arbeit der DLRG  sind als ausgesprochen positiv zu bewerten. Ein entscheidender Hinweis auf den Wert und eine Rückmeldung. die uns Ansporn für die kommenden Jahren dienen soll und wird.

Besatzung und Strecke

Die Crew

Die Bootsmannschaft der Fahrt besteht aus fünf erfahrene Rettungsschwimmer und Bootsführern:
Jürgen Brandl, Versicherungskaufmann, seinem Sohn Florian-Benjamin, 1. Staatsexamen für das Lehramt, Andreas Bergner, Betriebsschlosser und Mädchen für alles Technische in der DLRG, Chris Große, ebenfalls Versicherungskaufmann, sowie Josef Ibach, Künstler und Grafikdesigner.
Diese Fünf treten am 11. Oktober die lange Reise an. Begleitet werden sie durch Lucy und Mira, zwei quietschfidele Schäferhund-Damen.
Ergänzt wird diese Stammcrew durch die langjährigen Mitglieder Theo Neumann, Swen Holder und Rettungssanitäterin Sandra Carabetta, die auf vereinzelten Abschnitten der Strecke zur Besatzung stoßen werden.


Mit der ‚Schwabenstolz‘ nach Berlin.
Als Fortbewegungsmittel zu Wasser soll unser Neuzugang dienen: Die rundum erneuerte und jüngst erst in Dienst gestellte ‚Schwabenstolz‘, die hier einem ersten Härtetest ausgesetzt sein wird.
Das Kajütboot, mit einem 120 PS starken Innenborder, wird eigens für die Fahrt präpariert und samt seinen zwei überdimensionalen Bannern sicherlich Blickfänger für Schaulustige sein.  
An diesem Stelle noch einmal Dank an Herrn Pflüger und die namensgebende Firma Schwabenstolz, die sich im Vorfeld der Fahrt als Unterstützer unserer Sache zeigte !


Begleittross und Rotation.
Um auf Unwegsamkeiten  oder mögliche Pannen angemessen reagieren zu können wird bei der Fahrt nichts dem Zufall überlassen. Ein zweites Boot, die ‚Albert Fischer‘ wird im Begleittross mitgeführt werden.
Die eigentliche Bootsbesatzung wird im Laufe eines Tages und im Laufe eines Streckenabschnitts rotieren, sodass wir Reisnednen zu gleichen Teilen auf dem Wasser wie zu Land präsent sein  werden.
Der bereits erwähnte Begleittross besteht aus zwei Fahrzeugen, ebensovielen Boots-Trailern und dem Ersatzboot. Dieser Tross dient zum einen der Versorgung und führt somit  die für die Fahrt benötigten Materialien, Nahrung und Kleidung mit sich. Weiterhin werden durch die jeweiligen Teilnehmer zu Land die jeweiligen Vorbereitung der Nachtlager besorgt .
Eingedenk des bevorstehenden Herbstes müssen wir an dieser Stelle auch den uns unterstützenden Ortsgruppen Dank sagen, die uns jeweils eine warme und trockene Unterkunft anbieten werden.
Wir freuen uns auf ein spannendes Unternehmen wie dieses. Hoffen mit Zuversicht auf die Gastfreundschaft entlang unserer Strecke und darauf sowohl auf das zu begehende Jubiläum wie auf den Umstand der Bäderschließung aufmerksam machen zu können.

 

Die Strecke

Von Gundelsheim geht unsere erste Tagesetappe neckar- abwärts bis nach Mainz. Hier werden wir, wie auch bei den nachfolgenden Etappen, die Gastfreundschaft der Ortsgruppe vor Ort genießen. Tag zwei verbringt die Besatzung auf dem Rhein. Die nächste Übernachtung ist in Köln eingeplant. Von dort aus geht es weiter bis in den Kreis Coesfeld.
Für Tag vier hat sich die Crew die Strecke bis nach Bohmte vorgenommen.
Bei Rheine wechseln wir auf den Mittellandkanal, das mit 325 km längste Teilstück der Jubiläums- odyssee. Der Mittellandkanal ist die längste künstliche Wasserstraße Deutschlands. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt hier 12 km/h.
Tag fünf endet in Hildesheim. Zuvor ist ein Zwischenstopp in der Bundesgeschäftsstelle der DLRG in Bad Nenndorf eingeplant.
Der sechste Reisetag endet in Magdeburg. Das siebte und letzte Teilstück, führt über die Elbe, den Elbe-Havel-Kanal und die Havel in die Bundeshauptstadt.

Erosion der Bäderlandschaft

Erosion der Bäderlandschaft

Im Sommer diesen Jahres feiert die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft ihr 100jähriges Bestehen. Ausbalanciert zwischen Freizeitvergnügen und gemeinnützigem Ehrenamt, zählt sie heute zu den vitalsten und mitgliederstärksten Vereinen der Republik. Soweit gute Voraussetzungen für ein frohes, ein rauschendes Fest. Würde dieses Bild nicht zugleich getrübt, durch eine Entwicklung, die nicht nur die DLRG im Großteil ihrer selbst auferlegten Aufgabenfelder berührt: Eine um sich greifende Welle an Gefährdungen und Schließungen von öffentlichen Bädern.


Beschleunigt und flächendeckend.
Eine Entwicklung, die sich gerade in den vergangenen fünf Jahren beschleunigt hat und die keinesfalls Halt macht vor den Kommunen finanziell solide aufgestellter Bundesländer wie die Beispiele Bayern und Baden-Württemberg zeigen und sie jüngste Zahlen belegen.
Zuletzt auf Bundesebene angestellte Erklärungsversuche (so durch das Ministerium für Wirtschaft und Technologie), der Rede von einem ›Strukturwandel der Bäderlandschaft‹, hin zu einem Mehr an privat getragenen (Spaß-)Bädern, und der Behauptung eines daraus resultierenden Zuwachses an Bädern gar, stehen die Anzahl der faktische Schließungen von öffentlichen Bädern und eine Vielzahl gesellschaftlicher Engagements auf kommunaler Ebene, als Ausdruck der legitimen Besorgnis, eindrucksvoll entgegen.


Der feine Unterschied.
Kommerziell ausgerichtete Spaßbäder, sind keine öffentlich getragenen Schwimm- und Hallenbäder. Steht bei Spaßbädern der Event-Charakter im Vordergrund, die mit Freunden und im Familienverbund dementsprechend zu besonderen Anlässen aufgesucht werden, ist bei öffentlichen Schwimmbädern gerade das alltägliche Moment charakteristisch.
Erosion der Bäderlandschaft.
Eine mögliche Einbindung in den Alltag (schon rein preislich) wie auch die hier mögliche sportliche Betätigung in allen Facetten ist nur in den öffentlichen Bädern möglich.
Eine gezielte Heranführung, unter kundiger Anleitung der DLRG, kann nur dort geschehen, wo die Ressourcen (Sportbecken und Ruhephasen) gewährleistet sind und geschont werden. Und dies nicht zuletzt in beiderseitigem Interesse: Die DLRG leistet Jahr für Jahr unzählige Stunden an ehrenamtlicher Aufsicht in den Bädern, war bisher verlässlicher, dabei kompetenter wie preiswerter Partner, um so im Gegenzug die Möglichkeit zu besitzen Schwimmanfänger- und Fortgeschrittenen-Kurse durchzuführen zu können (und weitere Stunden im Ehrenamt zu leisten). Spaßbäder sind als Ergänzung und frohe Ausflüge mit Freunden und Familen geeignet, nicht als gleichwertiger Ersatz für öffentliche Bäder. Jede Schließung ist ein schmerzhafter Verlust an Freizeitwert mit Sinn, eine Aufkündigung bewährter Partnerschaften und Strukturen und nicht zuletzt mittel- und langfristig Kampfansage an die Chancengleichheit im Kleinen.

Gleichlautendes Interesse und soziale Ungleichheit.
Öffentliche Schwimm- und Hallenbäder sind dem Schwinden begriffen, ein selbes lässt sich nicht von dem anhaltenden Interesse am kühlen Nass sagen. Gerade in den Sommermonaten. Ein Interesse, das alle Altersgruppen und Bestandteile der Gesellschaft eint, in naher Zukunft möglicherweise geeint haben könnte.
Der Aufenthalt in Bädern wie die Schwimmfähigkeit stehen in engem Zusammenhang mit den beiden Faktoren des Bildungsstands und der Höhe des Einkommens, die einen Zugang zu rein kommerziell ausgerichteten Spaßbädern und somit zumindest dem bloßen Kontakt mit der Materie Wasser, wenn zumeist auch ohne Sportbecken, vollends im Wege stehen. 
Welche Möglichkeit verbleibt? Wo ›natürliche‹ Ausweichmöglichkeiten gegeben sind, beispielsweise in Form von Seen und Flüssen, finden diese statt. Und enden in unbefestigten und unbeaufsichtigten Gewässern nur allzu oft fatal.

Weitere Risiken.
Ein weiteres kommt hinzu: Die gleichzeitige Rückläufigkeit der Fähigkeit zu Schwimmen, zum Teil in unglücklicher Verbindung mit mangelndem Bewusstsein über die Tücken des kühlen Nass. Waren die Zahlen der Schwimmanfänger in jungen Jahren bereits in der nahen Vergangenheit schwankend und rückläufig, ist hier, durch den Ausfall geeigneter Schwimm- und Ausbildungsstätten, mit einer Verschärfung zu rechnen.  



Ein Rück- und Ausblick.
Die Gründung der Deutschen-Lebensrettungsgesellschaft vor rund 100 Jahren und den Eindrücken der Ereignisse in Binz vollzog sich, um gemeinsam Bewusstsein zu schaffen und Aufklärung zu zu stiften. Ziel war es so die Freude an der gemeinsamen Betätigung am und im Wasser sicherstellen zu können. Bereitwillige, geschulte Helfer und Interessenten an der nassen Materie zusammenzuführen - wird dies in Zukunft noch möglich sein?

 

fbb

Verbundenheit zeigen

Die Frage nach dem 'Warum'

Warum tun wir dies Alles?
Die Gundelsheimer DLRG hat von Beginn an die hervorragendsten Ausbildungsmöglichkeiten sowohl im Gundelsheimer Freibad  als auch seit Jahrzehnten im Hallenbad der Nachbargemeinde Haßmersheim.
Eben aus diesem Grund möchten wir unsere Solidarität mit denjenigen zeigen, deren Hände bei der Schwimmausbildung  gebunden sind und die ständig mit  den fatalen Folgen, Ertrinkungstoten,  leben müssen.
Gleichgültigkeit gegenüber Anderen, war, ist und wird nie unsere Sache sein. Aus diesem Grund werden wir auf diesen 1000 km, öffentlichkeitswirksam auf das bestehende Problem hinweisen  da der Gedanke der Hilfeleistung nicht regional sondern im Dienste der Menschen auch überregional gilt, wie wir bereits im überregionalen Katastrophenschutz unter Beweis stellten.
Dies Alles funktioniert allerdings nur, wenn zwei Dinge zusammentreffen: Ehrenamtliches Engagement und die dazu erforderlichen finanziellen Mittel.
Das Engagement aufzubringen war schon immer unsere Aufgabe, bei der finanziellen Unterstützung sind wir aber auch auf Hilfe von außen angewiesen. Deshalb bitten wir auch Sie: Helfen Sie uns helfen, regional  und überregional.
Hilfe und Unterstützung die ankommt: Bei der Schwimmausbildung, der Prävention und direkter Hilfe, auf, am und unter Wasser.

Verbundenheit zeigen. Symbolisch, repräsentativ und persönlich.

Im Rahmen unserer Reise durch acht Bundesländer in sieben Tagen (wie darüber hinaus) werden sich sich manigfaltige Möglichkeiten bieten, ihre Unterstützung und Verbundenheit öffentlichkeitswirksam  Ausdruck zu verleihen.  So engmaschig das Netz der Unterstützenden aus dem eigenen Verein wird das der Medienvertreter regionaler und überregionaler Medienvertreter und dementsprechend der Berichterstattung sein. Den Auftakt bildete so bspw. ein Pressetermin am 22. August, den wir gemeinsam mit unserem Patron für diese Fahrt aus der Bundespolitik bestreiten werden.
Hier bietet sich nur eine von weiteren Gelegenheiten, auf die tatkräftige Unterstützung unserer Sache aufmerksam zu machen, beispielsweise ...

  • mittels eigens gefertigter Drucksachen (Einlegeblätter in den zugehörigen Pressemappen und Erwähnung in den Infobroschüren)
  • mittels eines vor, während und nach der Fahrt und mehrere Pressetermine präsenten Banners (Größe bei ca. 200 x 100 cm)
  • durch die Präsentation der Zusammenarbeit auf der Internetseite der Ortsgruppe
  • durch die Bootstaufe auf den Namen eines der Unterstützer im Vorfeld. Die Reise stellt eine willkommene Möglichkeit dar, den Fuhrpark der OG Gundelsheim zu erweitern, u.a. um ein weiteres, noch namenloses Boot, das für die Fahrt genutzt werden soll

Unterstützer

Unsere Unterstützer

Die Broschüre zur Fahrt.

Pünktlich zum Beginn unserer Reise nach Berlin ist unserer Broschüre zur Fahrt per Kurier aus dem nahe gelegenen Würzburg eingetroffen.

Sechzehn Seiten gespickt mit einer Vielzahl von Informationen und farbenfrohen Bildern rund um die Reise, das Jubiläum der DLRG wie zu unserer Ortsgruppe.

Solltet Ihr die Gelegenheit verpasst haben, Euch Euer persönliches Exemplare zu sichern: Eine kleine Anzahl liegt noch zur Abholung bereit.

Andernfalls findet Ihr eine verkleinerte, digitale Version [hier] zur Ansicht und zum Download.

In diesem Sinne wünschen wir Euch viel Spass beim Schmökern!

 

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